Präsidentschaftswahlen in der Türkei

Die Türkei lässt zum ersten mal in ihrer Geschichte den Staatspräsidenten direkt vom Volk wählen. Wen wundert es? Der gegenwärtige Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will Abdullah Gül als Präsidenten der Türkei beerben. Wir fragen heute was sich gesellschaftlich und politisch nach den Gezi-Protesten vor einem Jahr geändert hat – oder eben nicht!

Recep Tayyip Erdogan ist ein politisches Alphatier und als solches bei den Türk*Innen beliebt. Selbst nachgewiesene Korruptionsaffären seiner Partei AKP und dem harten Vorgehen gegen die Taksim-Proteste, haben seinem Ansehen im eigenen Land nicht geschadet. International erfährt er  zwar Kritik, doch die Menschen der Türkei interessieren sich eher für Wirtschaftlichen Erfolg oder konservative Werte. Das spielt Erdogan in die Hände und er wird sich als aussichtsreichster Kandidat im Amt des Präsidenten wahrscheinlich nicht auf seine repräsentative Rolle beschränken. Mein Kollege Patrick Rank wollte mehr über den gesellschaftlichen Zustand einem Jahr nach den Taksim-Protesten und kurz vor der Präsidentenwahl am 10. August erfahren. Er sprach mit einem Ex-Stoffwechselkollegen und Türkeikenner Levent Konca.
Levent analysierte im ersten Teil des Gesprächs, dass die Taksim-Bewegung mit ihren sozialen und liberalen Forderungen nur die Menschen mobilisieren konnte, die demonstriert haben. Der Rest und damit die Mehrheit der Türk*Innen orientieren sich islamisch-konservativ.
Wenn die türkische Wirtschaft in die Krise gerät, dann gerät auch die Politik der AKP in die Krise. Wie viel Hoffnung kann man dem zollen?

 



 

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