Der Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo und die Reaktionen in Frankreich

Nach dem Anschlag gestern in Paris auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo wird in Frankreich unter Hochdruck nach den Tätern gefahndet. Wer steckt dahinter? Wie sehen die Reaktionen in Frankreich aus? Und befördert der Überfall antiislamische Tendenzen?

Gestern vormittag drangen zwei maskierte Männer mit automatischen Waffen in die Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" in Paris ein. Sie töteten dort gezielt zwölf Menschen und verletzten weitere schwer.
Im Augenblick wird davon ausgegangen dass sie aus dem dschihadistischen Milieu stammen und sich in Nordfrankreich auf der Flucht befinden.
Die extreme Rechte in Frankreich, aber auch in Deutschland hetzt verstärkt gegen Muslime, in Internetforen sind dumpf-rassistische Sprüche zu lesen wie: „Ich bin eigentlich gegen die Todesstrafe, aber man sollte jedes verdammte Mitglied dieser Religion ausrotten“.
Auch die „Alternative für Deutschland“, kurz AfD versucht den Anschlag für sich auszunutzen. Parteivize Alexander Gauland sagte etwa: "All diejenigen, die bisher die Sorgen vieler Menschen vor einer drohenden Gefahr durch den Islamismus ignoriert oder verlacht haben, werden durch diese Bluttat Lügen gestraft".
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilt das Attentat gestern aufs schärfste: „Es gibt in keiner Religion und keiner Weltanschauung auch nur einen Bruchteil einer Rechtfertigung für solche Taten. Durch diese Tat wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube wurde verraten und unsere muslimischen Prinzipien in den Dreck gezogen.“
Ein Krisentreffen zahlreicher islamischer Organisationen in Paris ruft dazu auf, morgen beim Freitagsgebet eine Schweigeminute für die Ermordeten des Terroranschlags abzuhalten. Über Hintergrund, die Reaktionen in Frankreich und mögliche Folgen sprach Heike Demmel mit dem Publizisten Bernhard Schmid, der in Paris lebt:

 
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