Über das Falsche eines Begriffs

Als „fundamentale Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaats“ definiert der Verfassungsschutz politischen Extremismus. 1973 im Verfassungsschutzbericht erstmals erwähnt, ist der Begriff „Extremismus“ inzwischen zu einem festen Bestandteil des politischen Vokabulars geworden. Obwohl er von beinahe allen Parteien und Staatsbehörden verwendet wird, ist der Begriff dennoch nicht unumstritten. Über die Problematik des Extremismusbegriffs sprachen wir mit einer Vertreterin der Leipziger „Initiative gegen jeden Extremismusbegriff“ (INEX)

Der Begriff „Extremismus“ gehört mittlerweile zum festen sprachlichen Repertoire, geht es um die Beschreibung politischer Strömungen, die in vermeintlich fundamentaler Opposition zur freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen. Extremismusforscher wie Uwe Backes und Eckhard Jesse vertreten dabei das Modell einer Gesellschaft, die in eine demokratische Mitte und zwei extremistische Flügel an deren Seiten unterteilt sei.

Obwohl er häufige Anwendung findet, ist der Extremismusbegriff jedoch keineswegs unumstritten. So kritisieren WissenschaftlerInnen zum Beispiel den normativen und wertenden Charakter des Begriffs. Und auch unsere Interviewpartnerin Sandra kritisiert den Begriff in mehrerlei Hinsicht. Sandra ist Sprecherin der „Initiative gegen jeden Extremismusbegriff“ (INEX - Zu finden im Internet unter www.inex.blogsport.de). Mit ihr sprachen wir über die Unzulänglichkeiten des Begriffs und klärten die Frage, ob man Nazis als „Rechtsextremisten“ bezeichnen sollte – oder lieber nicht.

 
 

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