Peitsche für Hose: Frauenrechte im Sudan

Weil sie eine Hose trug, drohen ihr 40 Peitschenhiebe. Klingt drastisch, ist aber traurige Realität im Sudan. Eine Journalistin, die mit angeblich „ungebührlicher Kleidung“, sprich einer Hose herumlief, muss sich zur Zeit vor Gericht verantworten.

40 Peitschenhiebe drohen der Journalistin Lubna Ahmed el Hussein, und zwar weil sie: eine Hose trug! Nach Paragraf 152 des geltenden Rechts im Sudan fällt das unter „ungebührliche Kleidung“. Und das ist strafbar. Seit dem Putsch, mit dem Präsident Omar al Baschir 1989 an die Macht kam, gilt im Sudan eine strikte Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia.
Doch bei der streitbaren Journalistin Hussein, die regelmäßig für die linksgerichtete Zeitung "Al Sahafa" schreibt, sind die Sittenwächter an die Falsche geraten. Denn sie gibt nicht klein bei, sondern will den Prozess durchfechten – und das frauenfeindliche Gesetz zur Kleiderordnung für Frauen zum Kippen bringen.
Wie Frau Hussein überhaupt vor Gericht kam, das erfuhr Heike Demmel von Judith Kolbe, sie ist Mitarbeiterin der Frauenorganisation „terres des femmes“.

 

 

Nicht nur Frau Hussein, sondern auch andere sudanesische Frauen lassen sich nicht einschüchtern: Bei dem Prozess am Dienstag protestierten über 50 Frauen – teilweise in Hosen – vor dem Gericht  gegen die islamische Kleiderordnung.
Der Prozess selbst soll im September weiter gehen.

 

 

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