Kritik an der Hinrichtung Sadam Husseins

MenschenrechtlerInnen und wenige Stimmen aus der Internationalen Politik kritisierten die Todesstrafe an dem Despoten. Abgesehen von ethischen Grundsätzen würde sie zudem ein Märtyrer Image nähren und die tiefe Kluft zwischen Schiiten und Sunniten im Irak erweitern.

Sadam Hussein ist tot, hingerichtet am 30. Dezember.

Der Hinrichtungstermin wurde nicht aus Zufall auf einen der höchsten schiitischen Feiertage gelegt. Die Hinrichtung von Husseins Halbbruder Barsan el Tikriti und des Ex-Richter Awad el Bandar wird nach dem islamischen Opferfest erwartet, das für die Schiiten am heutigen Mittwoch zu Ende geht.

MenschenrechtlerInnen und wenige Stimmen aus der Internationalen Politik kritisierten die Todesstrafe an dem Despoten. Abgesehen von ethischen Grundsätzen würde sie zudem ein Märtyrer Image nähren und die tiefe Kluft zwischen Schiiten und Sunniten im Irak erweitern.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch veröffentlichte im Vorfeld der Hinrichtung einen 97 seitigen Bericht, in dem sie detalliert aufführt, inwiefern der Prozeß gegen Sadam Hussein als unfair zu bewerten ist.

Bis ins kleinste Detail haben die Menschenrechtler den Prozess verfolgt, den sie eingangs mit ihren Erhebungen befördert haben. Mit dem Prozeß sei eine bedeutende Chance verspielt worden, dem irakischen Volk ein Beispiel glaubwürdiger Rechtsprechung zu liefern, so Human Rights Watch.

Über die Kritik an Prozeßführung und Hinrichtung und über die aktuelle Situation im Irak sprach Wally Geyermann mit Abubekir Saydam, Leiter des Internationalen Zentrums für Menschenrechte der Kurden in Bonn.

Weitere Informationen: www.kurden.de

 
 

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