AEG: Hoffnung auf das Unwahrscheinliche

Die IG-Metall will die Kosten für die Schließung des Nürnberger AEG-Werks in die Höhe treiben, erreichen dass Erhalt des Standorts billiger wird als die Verlegung der Produktion.

Einen Tag nach dem Aus für das AEG-Werk in Nürnberg haben die Beschäftigten am Dienstag spontan ihre Arbeit niedergelegt. »AEG steht«, hieß es bei der IG Metall. Rund 800 Mitarbeiter der Frühschicht hätten zuerst an einer Informationsveranstaltung des Betriebsrats teilgenommen und seien dann nach Hause gegangen, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Roland Weiß. Auch die Spätschicht war nicht angetreten.

Trotz der Arbeitsniederlegung herrschte am Dienstag im Werk rege Betriebsamkeit. Unter dem Jubel der Belegschaftsmitglieder wurden die Electrolux-Fahnen im Betrieb durch AEG-Symbole ersetzt. Betriebsrat und IG Metall wollten noch am Abend eine Tarifkommission bilden, um die Forderungen für einen Sozialtarifvertrag aufzustellen. 250 Millionen Euro hat Electrolux für die Schließung vorgesehen.

Die Kollegen sollten sich auf einen harten Kampf einstellen, denn es gehe weiter um den Erhalt der Arbeitsplätze, hatte der AEG-Betriebsratsvorsitzende Harald Dix am Vortag auf einer Kundgebung gesagt. Sollten die Verhandlungen erneut scheitern, ist mit einer Urabstimmung und einem regulären Streik im Januar zu rechnen.

Das Ziel der Gewerkschaft: Die Kosten für die Schließung in die Höhe zu treiben.

Bernd Moser berichtet im Gespräch mit Michael Liebler von der Stimmung un den Diskussionen im Betrieb, wo die AEG-MitarbeiterInnen immer noch auf das Unwahrscheinliche hoffen: Dass sie das Werk in Nürnberg und ihre Arbeitsplätze erhalten können.

 

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