Japan hat sich für die Schrecken der 35 Jahre dauernden Kolonialherrschaft in Korea entschuldigt. Japans Regierungschef Naoto Kan erklärte am Dienstag in Tokio sein "tiefes Bedauern" über das Leid und die "immensen Schäden", die das japanische Kolonialregime zu verantworten hat. Kan kündigte an, dass in naher Zukunft alle geraubten Kulturgüter zurückgegeben würden.

Die Regierung hatte der Entschuldigung zuvor gegen teils wütende Proteste einiger konservativer Abgeordneter offiziell zugestimmt. Die Entschuldigung erfolgte hundert Jahre nach Beginn der Kolonialherrschaft im August 1910. Kans Erklärung wurde in Südkorea begrüßt. Man erkenne den japanischen Willen, die "unglückliche Vergangenheit" beider Länder zu überwinden. Das südkoreanische Außenministerium sagte aber auch, dass es erwarte, dass alle JapanerInnen die Ansichten ihrer Regierung teilten.

Die japanische Herrschaft über Korea fand erst mit Ende des Zweiten Weltkrieges im August 1945 ein Ende. Seitdem ist die koreanische Halbinsel zweigeteilt in Nord- und Südkorea.