Der chinesische Schriftsteller und Dissident Liao Yiwu wird am kommenden Sonntag den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegennehmen. Der Schriftsteller der im letzten Jahr nach Deutschland ins Exil floh, wird ausgezeichnet weil er „unerschrocken gegen die politische Unterdrückung aufbegehrt und den Entrechteten seines Landes eine weithin hörbare Stimme verleiht." Liao Yiwu war 1987 erstmals mit einem Schreibverbot belegt worden. Nach dem Massaker am Platz des himmlischen Friedens in Beijing, wurde er für die Veröffentlichung eines Gedichtes zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Zeit im Gefängnis verarbeitete er literarisch in dem 2011 erschienen Buch „Für ein Lied und hundert Lieder – Ein Zeugenbericht aus chinesischen Gefängnissen“. Für diesen Herbst ist das BuchDie Kugel und das Opium - Leben und Tod am Platz des Himmlischen Friedens“ angekündigt. Für dieses Buch sammelte er, noch in der Volksrepublik China, Aussagen von Menschen die am Tag des Massakers am Platz des himmlischen Friedens waren. Das Massaker wird noch heute von den chinesischen Behörden geleugnet.