Wie Außenminister Westerwelle gestern mitteilte, wird sich Deutschland bei einer EU-Unterstützungsmission für die Regierung in Mali beteiligen. In Mali geht es ebenso wie in Somalia um den Kampf gegen bewaffnete Islamisten. Seit März steht der Norden Malis unter Kontrolle der islamistischen „Al-Qaida im Islamischen Maghreb“ und lokaler islamistischer Gruppen. Sie haben die Tuareg-Rebellen verjagt, die ursprünglich in dieser Region gegen Malis Zentralregierung gekämpft hatten. Wie aus deutschen Regierungskreisen zu erfahren ist, wird sich der deutsche Beitrag voraussichtlich auf Ausbildung außerhalb Malis konzentrieren. Es gehe dabei, um eine politische, nicht um eine militärische Lösung des Problems, wie Westerwelle versichert. Es gehe um Verhandlungen zwischen Regierung und Separatisten, um wirtschaftliche Unterstützung und um die Ausbildung von Sicherheitskräften. Die demokratische Ordnung ist seit der separatistischen Bewegungen der „Nationalen Bewegung für die Befreiung von Azawad“, hinter denen sich die  Tuareg-Rebellen verbergen, zusammengebrochen. In der Folge kam es im Wüstenstaat zu einem Militärputsch und zum Erstarken islamistischer Gruppen. Der UN-Sicherheitsrat befürchtet einen lang andauernden, opferreichen Konflikt wie in Somalia und will deshalb nun einschreiten.