Die für heute geplante erneute Abschiebung eines afghanischen Flüchtlings ist ausgesetzt. Matin Amiri war bereits 2011 nach Italien überstellt worden, wohin er ursprünglich geflohen war. In Italien aber erhielt keine medizinische Versorgung, was für ihn als Bluter ständige Lebensgefahr bedeutete. Zuletzt war er dort zudem obdachlos.
Nach heftigen Protesten von Flüchtlingsorganisationen aber auch Bundestagsabgeordneten und einer Bundestagspetition hat das Bundesamt für Migration nun von seinem sogenannten Selbsteintrittsrecht Gebrauch gemacht. Der Flug nach Italien wurde storniert, das Asylverfahren wird nun in Deutschland durchgeführt.
„Wir sind überglücklich, dass die Abschiebung in letzter Sekunde gestoppt werden konnte“, erklärt Tobias Klaus, Sprecher der Bayerischen Flüchtlingsrates, „Skandalös ist jedoch, dass die Behörden nicht von selbst in der Lage waren, die Gefahr für Herrn Amiri zu erkennen und ihn eiskalt abgeschoben hätten, wäre die Zivilgesellschaft nicht eingeschritten.“ Die Zustände in Italien seien bekannt, die fortdauernden Abschiebungen von Flüchtlingen in Obdachlosigkeit und Mangelversorgung in Italien müssten beendet werden“, so der Bayerische Flüchtlingsrat.