Wie gestern bekannt gegeben wurde, stellt der Vertrieb Southern Germany ab 31. Januar 2013 offiziell den Betrieb ein. Als Grund für diese Entscheidung nannte Vertriebs-Chef Andreas Kohl einen Paradigmenwechsel im Bereich der unabhängigen Musikindustrie und des Musikjournalismus, die er mit seinem Vertrieb nicht mehr länger mittragen möchte. In einem Abschieds-Statement schreibt er:
“...einerseits scheint mir mediale Aufbereitung ohne Marketingunterstützung immer weniger möglich zu sein und inhaltliche Auseinandersetzungen ordnen sich dieser Entwicklung unter [...], was es mir unmöglich macht, bestimmte Labels noch so zu repräsentieren, wie ich mir das vorstelle.”
Southern Germany trat als Ableger des englischen Labels Southern Records, welches eng mit der Anarcho-Punkband CRASS verwachsen war, in die deutsche Medienlandschaft. Vor allem kleine amerikanische Indielabels sollten über den Vertrieb im deutschsprachigen Raum eine Öffentlichkeit bekommen, so etwa das Label Dischord Records, auf dem u.a. FUGAZI veröffentlichten, oder das kandische Postrock-Label Constellation Records, auf dem Acts wie Godspeed You Black Emperor oder Matana Roberts beheimatet sind.