Japans Regierung hat angekündigt, demnächst wieder AKWs ans Netz zu nehmen. Zwei Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima will der neue Premierminister Shinzo Abe, ein klarer Verfechter der Kernenergie, auch den Bau neuer Atomkraftwerke prüfen lassen. Im Wahlkampf hatte Shinzo Abe angekündigt, den von Premier Noda versprochenen langfristigen Verzicht auf die Atomenergie rückgängig zu machen, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung für den Atomausstieg ist.

Vor der Wiederinbetriebnahme der AKWs muss aber laut Industrieminister Motegi die unabhängige Regulierungsbehörde dieSicherheit der Reaktoren überprüfen. AtomkraftgegnerInnen halten dies für eine Farce und zweifeln die Unabhängigkeit einer solchen Behörde stark an. In Japan sind Atomindustrie, Politik, Wissenschaft und staatliche Behörden stark miteinander verquickt. Sogar Ex-Premier Naoto Kan sprach nach seinem Amtsabtritt von "vielen Formen der Unterdrückung von Äußerungen in Bezug auf die Gefahren der Atomindustrie".