Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Bestürzung habe ich zur Kenntnis genommen, dass Sie entschieden
haben, die Programmförderung für den Nürnberger Radiosender "Radio Z",
einem von nur zwei freien Radiosendern in Bayern, um 20% zu kürzen.
Als langjähriger Hörer von Radio Z bin ich mehr als verwundert über
diese Entscheidung. Die Programmgestaltung von Radio Z empfinde ich
als vorbildlich: Neben der vielfältigen Musikauswahl auch abseits des
Mainstreams sind insbesondere auch die engagiert recherchierten
Wortbeiträge sowie die Programme unterschiedlicher gesellschaftlicher
und kultureller (Rand-)Gruppen und Themen eine Bereicherung der
Radiolandschaft. Die Sendungen über und mit Menschen mit Behinderung,
über und mit älteren Mitbürgern, über und mit Menschen
unterschiedlicher Herkunft usw. sind sicherlich für diese wichtig, was
durch die ehrenamtliche Arbeit der Redaktionen sehr deutlich wird, sie
sind aber auch für jemanden wie mich wichtig, der ich auf diese Weise
eine Sichtweise auf die Dinge erhalte, die es mir ermöglicht, die
Lebenssituation dieser Gruppen besser kennenzulernen. Damit leistet
Radio Z meiner Meinung nach auch einen wichtigen Beitrag zum besseren
sozialen Miteinander in unserer Gesellschaft. Mir ist in meinem
Sendegebiet kein Sender bekannt, der auch nur annähernd Vergleichbares
leisten würde.
Radio Z hat für das Jahr 2013 Anträge gestellt, die gemäß Ihrer
Programmförderungsrichtlinien eine Erhöhung der Förderung
rechtfertigen würden -- statt dessen erfolgte eine Kürzung, die in
unterschiedlichen Quellen auf ganz unterschiedliche Weise "begründet"
wird.
Auch in Betrachtung des Gesamtprogramms von Radio Z, bei dem nicht nur
vereinzelt gesellschaftlich relevante Einspieler, sondern durchgehend
informatives Programm geboten wird, protestiere ich auf diesem Weg
gegen Ihre Kürzungsmaßnahme, zu der ich immer noch keine
widerspruchsfreie Begründung gefunden habe.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Mann


Sehr geehrte Damen und Herren!

Mit Entrüstung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die Fördermittel
für den lokalen Nürnberger Sender Radio Z drastisch gekürzt werden
sollen. Unserer Meinung nach ist dies eine sehr fragwürdige Entscheidung
und insgesamt ein Schritt in die falsche Richtung.
Die Entscheidung signalisiert, dass weder das große ehrenamtliche
Engagement der aktiven Programmacher und Unterstützer anerkannt wird,
noch die seit über 25 Jahren geleistete Arbeit, die für ein alternatives
und integratives Radioprogramm für die Region Nürnberg steht.
Radio Z leistet einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Vielfalt.
Hörfunkformate, in denen sich z.B. junge Menschen, Menschen mit
Behinderung oder Menschen mit unterschiedlichen kulturellen
Hintergründen wiederfinden und äußern können, sind eine Rarität in einer
sonst durch und durch kommerzialisierten Medienlandschaft.
Radio Z erreicht mit seinem vielfältigen Programm Zuhörerschichten
jenseits des Mainstreams und bereichert damit das Informationsangebot
und die Meinungsvielfalt in der Region.

Eine Kürzung der Fördermittel entwertet damit nicht nur ehrenamtliches
Engagement an sich, sondern zugleich auch jene Meinungsvielfalt, die zu
fördern der ureigene Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für Neue
Medien wäre. Wir fordern im Gegenteil eine Aufstockung der Mittel für
Community Medien wie Radio Z. Eine bessere Unterstützung  bezeugt
Wertschätzung für ehrenamtliche und integrative Arbeit und erzeugt einen
hohen Mehrwert für die demokratische Kultur und Öffentlichkeit in der
Metropolregion.

Dass diese Kürzung anscheinend durch ein autonomes Gremium entschieden
wurde, dürfen Sie als zuständige Behörde nicht mittragen. Bei einem
Gesamthaushalt von 38 Mio. € erscheint ein Fördergeld von beantragten
35.000 € doch eher als kleine Münze, für die Betreiber aber ist die
Kürzung um ca 5.000 €  bzw. 20 % existenzbedrohend. Wir unterstützen den
Anspruch von Radio Z nach Bereitstellung der vollen Summe der
beantragten Fördermittel.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Bengl

--
Michael Bengl, kommunalpolitischer Sprecher
Vorstand, Kreisverband Nürnberg, Tel. 0171 1957791

Piratenpartei Deutschland, KV Nürnberg, Postfach 3524, 90017 Nürnberg
Geschäftsstelle: Zirkelschmiedsgasse 5, 90402 Nürnberg, Tel. 9806 8938