Schickt Tempo 50 in Rente - Gespräch mit der Europäischen Bürgerinitiative Tempo 30
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- Category: Umwelt
- radio show: Stoffwechsel
- Monday, 03 September 2018
- Author: Marco Hendrich
Wir feiern heute nachträglich einen Geburtstag – am 1. September wurde ein Gesetz in unserer Straßenverkehrsordnung 61 Jahre alt – und was jetzt zuerst wie kein allzu spannendes Ereignis klingt, kann doch zu einer neuen politischen Debatte anregen.
Welches Gesetz das ist und ob dieses mit 61 Jahren schon reif für die Rente ist, hört ihr in diesem Beitrag!
Wir schreiben das Jahr 1957 – der Sowjetunion gelingt es erstmals, einen Satelliten in den Weltraum zu bringen, Willy Brandt wird regierender Bürgermeister von Berlin – Konrad Adenauer zum wiederholten Mal Bundeskanzler; gleichzeitig geht das Saarland wieder an die Bundesrepublik Deutschland über und überall in Europa entstehen Atomkraftwerke.
Doch neben diesen wichtigen politischen Ereignissen wurde 1957 auch ein bis heute bedeutendes Gesetz verabschiedet – die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h in Ortschaften.
Vorangegangen waren massive Proteste, zum Beispiel von Müttern, deren Kinder beim Spielen von Autos überfahren worden waren; ein Tempolimit gab es seit 1952 nicht mehr – vom „Massenmord auf Deutschlands Straßen“ war die Rede.
Als Reaktion wurde am 01.09.1957 – also in diesen Tagen vor gut 60 Jahren – wieder ein Tempolimit eingeführt.
Doch heute stellt sich – angesichts neuer Visionen von Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Sicherheit statt Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Wachstum – die Frage: Ist diese Regel von 1957 noch zeitgemäß oder sollte sie nicht längst wie das Raumfahrtprogramm der Sowjetunion, die Kanzlerschaft Adenauers oder das Aufstreben der Atomkraft ein Teil der Geschichte sein?
Und alle von euch, die das bejahen würden – also Tempo 50 gerne in Rente schicken würden – sind keinesfalls alleine: Auf europäischer Ebene gibt es sogar eine Bürgerinitiative zu Tempo 30.
Was das ist, so eine europäische Bürgerinitiative, warum es sie gibt und was die Vorteile von Tempo 30 sind, hört ihr jetzt im Interview…
…zu diesem wichtigen Punkt hört ihr gleich noch weitere Informationen von Heike Aghte…
Mehr als 3.000 Menschen sterben jedes Jahr auf den Straßen in Deutschland, das sind mehr als neun Menschen jeden Tag – besonders häufig Radfahrer, Fußgänger oder Kinder, wenn sie von Kraftfahrzeugen erfasst werden. Dabei hängt das Verletzungsrisiko und die Schwere der Verletzungen sehr deutlich von der Kollisionsgeschwindigkeit ab – bei Schrittgeschwindigkeit ist zum Beispiel das Risiko unverletzt zu bleiben, noch hoch. Bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 60 km/h endet dagegen die Hälfte der Unfälle mit schweren Verletzungen, die andere Hälfte sogar tödlich – und das ist ein Tempo, das selbst innerhalb geschlossener Ortschaften von vielen Fahrzeugen erreicht wird.
Unsere Gesprächspartnerin Heike Aghte erklärt nun die Hintergründe und die Zusammenhänge…
Die Stadt Graz war also ein Vorreiter dieser Entwicklung – einer Entwicklung, die zum Beispiel auch bei der fortschrittlichen Vision Zero, also der Vision von null Verkehrstoten, überfällig scheint.
Gleich schauen wir einmal darauf, wie es denn in Deutschland aussieht mit Tempo 30…
Leidende Lebensqualität durch lärmende Fahrzeuge ist in deutschen Dörfern und Städten keine Seltenheit – der Grund: noch immer gilt das Tempolimit von 50 km/h – das besteht schon seit über 60 Jahren.
Einige europäische Städte – und unter anderem die Stadt Graz – haben erkannt: Die Lebensqualität in Städten kann nur erhalten werden, wenn die größeren Autos und der zunehmende Verkehr als Ausgleich ein bisschen von ihrer Geschwindigkeit abgeben für weniger Lärm und Stress, mehr Sicherheit und bessere Luft für alle.
Die Bundesregierung scheint das noch nicht erkannt zu haben und blockiert diese Entwicklung weiterhin, mehr dazu im Gespräch mit Heike Aghte…
Ja, viele gute Gründe habt ihr nun gehört, Tempo 50 bald in Rente zu schicken mit seinen 61 Jahren. Weitere Infos findet ihr wie gesagt unter 30kmh.eu oder beim Verkehrsclub eures Vertrauens.
Eine übersichtliche Zusammenstellung aller Argumente findet ihr online vom ADFC unter diesem Link:
http://www.gruene-wegberg.de/wp-content/uploads/2016/09/Info_Tempo30_201210.pdf
Das komplette Interview findet ihr hier:
Programm
Wir informieren
Engagement für Community Media – Radio Z Mitglied werden
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wie viele von Euch vermutlich bereits aus verschiedenen Quellen wissen, ist es aktuell nicht gut bestellt um eines der wenigen Freien Radios in Bayern.
Da es in Bayern keine festgeschriebene Finanzierung Freier Radiosender wie Z gibt, sind wir neben Spenden und Mitgliedsbeiträgen seit Jahren auf eine Bezuschussung durch die Bayrische Landeszentrale für neue Medien (BLM) angewiesen, um unseren Sendebetrieb aufrecht zu erhalten.
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Das schafft eine unsichere und existenzbedrohende Situation. Wir halten euch daher an, uns durch eine Mitgliedschaft im R.A.D.I.O. e.V. zu unterstützen. Viele Mitgliedschaften helfen Radio Z und stärken die Position von Community Media in Bayern und darüber hinaus. Außerdem könnt ihr selbst von der Mitgliedschaft profitieren: ihr habt ein Mitsprache-Recht beim Programm von Z, könnt Gästelistenplätze gewinnen, selbst senden und und und.
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Technische Störung
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Wir arbeiten an einer Lösung.
"Ich hab nix zum Anziehen!"
Doch, jetzt schon! Die neue Radio Z Kollektion ist eingetroffen. Schwarze "Do the Z" Shirts für 13 € tailliert und untailliert in allen Größen. Damit kommt ihr schön beschwingt und trittsicher durch den Sommer.
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