Am Sonntag haben die kurdischen politischen Gefangenen in der Türkei ihren Hungerstreik beendet. Sie hatten seit dem 12. September die Nahrungsaufnahme verweigert, um für bessere Haftbedingungen des PKK-Vorsitzenden Öcalan zu protestieren. Am Samstag konnte Abdullah Öcalan Besuch von seinem Bruder erhalten und ihm eine schriftliche Erklärung übergeben. Er rief zum Abbruch des Hungerstreiks auf, der Protest habe seine Ziele erreicht. Auch sei es nicht die Aufgabe der unter schwersten Bedingungen lebenden Gefangenen solche Proteste durchzuführen, sondern der Menschen in Freiheit, erklärte der PKK-Vorsitzende. Seit Juli letzten Jahres durfte Öcalan weder Post noch Anwaltsbesuche erhalten. Ob er auf seiner Gefängnisinsel nun wieder Besuch von seinen AnwältInnen erhalten wird ist aber weiter unklar.
Dem Hungerstreik tausender kurdischer Häftlinge hatten sich zuletzt auch acht Parlamentsabgeordnete der prokurdischen Partei BDP angeschlossen.
Eine zweite Forderung war die Zulassung der kurdischen Sprache vor Gericht. Ein Gesetzesentwurf, den die regierenden AKP vergangene Woche ins Parlament einbrachte, gesteht kurdischen Angeklagten die Verwendung ihrer Sprache vor Gericht weitgehend zu.