In einer koordinierten Aktion haben heute neun Bundesländer insgesamt 129 Flüchtlinge nach Serbien und Mazedonien abgeschoben. Ursprünglich war sogar die Abschiebung von 180 Menschen geplant. 73 der Abgeschobenen stammten aus Serbien, 56 aus Mazedonien. Sie wurden am Flughafen Karlsruhe zusammengeführt und gemeinsam ausgeflogen. Der Bayerische Flüchtlingsrat verurteilt die Ausweisungen scharf und forderte einen sofortigen Abschiebestopp. Die Roma seien in Serbien und Mazedonien rassistischer Diskriminierung und Übergriffen durch Sicherheitskräfte und faschistische Mobs ausgesetzt. Ihnen werde außerdem häufig die medizinische Versorgung vorenthalten. In den in wenigen Tagen durchgezogenen Asylverfahren in Deutschland blieben diese Sachverhalte unberücksichtigt. Zudem sei durch den Winter die Lage in Serbien und Mazedonien besonders hart. Als Sofortmaßnahme fordert der Flüchtlingsrat, dem Beispiel des Bundeslandes Thüringen zu folgen und die Abschiebungen im Winter auszusetzen.