Die Rebellenallianz Seleka hat vor zwei Wochen ihre bewaffnete Offensive gegen Präsident François Bozizé begonnen. Weil der amtierende Präsident Bozize eine Friedensvereinbarung aus dem Jahre 2007 gebrochen haben soll, wollen die Aufständischen die Regierung stürzen. Im Laufe der Letzten Wochen sind die Rebellen in die dritt größten Stadt des Landes einmarschiert. Diese hatten zuvor schon wichtige Bergbaugebiete im Westen unter ihre Gewalt gebracht. Wegen des Vormarsches von Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik haben die USA ihre Botschaft in der Hauptstadt Bangui geschlossen. Der Botschafter und seine Mitarbeiter seien ebenso wie andere US-Bürger und Ausländer ausgeflogen worden, teilte das US-Außenministerium mit. Ein Ministeriumssprecher begründete den Schritt mit der Sorge um die Sicherheit des Personals. Die Entscheidung habe keinen Einfluss auf die diplomatischen Beziehungen zum Land selbst. Schon in der Vergangenheit benötigte der Präsident der Republik mehrmals militärische Hilfe aus dem Ausland, um Aufstände niederzuschlagen. So bat er auch dieses Mal um Hilfe von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und den USA. Dennoch kann er im aktuellen Konflikt mit keiner Unterstützung rechnen. Frankreich werde sich "in keiner Weise in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen", sagte Präsident François Hollande. Die militärische Präsenz seines Landes in der Zentralafrikanischen Republik solle nicht "ein Regime beschützen".
Derzeit sind etwa 250 französische Soldaten auf dem Flughafen in Bangui stationiert, die einer Friedensmission angehören. Nach Angriffen von Demonstranten hatte Frankreich am Mittwoch seine Botschaft bereits mit Soldaten gesichert. Die Demonstranten sollen gegen Frankreichs Passivität in dem Konflikt protestiert haben.