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Aus dem Stoffwechsel-Magazin

Zur Psychopathologie der Reichsbürger

Nicht nur in Deutschland gibt es das Phänomen der Reichsbürger. Im Nachbarland Österreich hat sich schon vergangenes Jahr der eigenständige Staat Steiermark ausgerufen und ist nun Mitglied im Staatenbund Österreich, der weitere Gebiete umfasst. Auch in den USA gibt es die Souveränen Bürger, die die Verfassung der USA ablehnen. Die Reichsbürger-Bewegung hat also nicht nur etwas mit der deutschen Geschichte zu tun, sondern es gibt auch eine sozial-psychologische Perspektive auf dieses Phänomen. Diese beleuchten wir heute im Stoffwechsel.

Zu Letzt wurde in Deutschland die Reichsbürger Szene ins Visier der Sicherheitsbehörden genommen. Vor allem nachdem ein SEK-Beamter in Georgensmünd von einem selbsternannten Reichsbürger erschossen wurde. Die Reichsbürger-Szene ist aber heterogen, es gibt kriminelle Betrüger unter ihnen, Rechtsextreme, pathologische Fälle oder einfach welche, die sich in eine Ersatzrealität, wie die eines Rollenspiels, flüchten. Mein Kollege Patrick Rank wollte mehr über die Psychpathologie der selbsternannten Reichsbürger wissen und hat deshalb mit dem Psychologen und Kriminalpsychologe beim Polizeipräsidium des Landes Brandenburg, Jan-Gerrit Keil gesprochen. Er hat für das Handbuch "Reichsbürger" des Landes Brandenburg die Persönlichkeitsmerkmale dieser Menschen untersucht. Wir fragen ihn zuerst, warum wir oft den erdachten und wild zusammengestellten Texten und Assoziationen der Reichsbürger nur humoristisches Potential abgewinnen können?

 

Wir sind im Gespräch mit dem Psychologen Jan-Gerrit Keil über die Psychologie der Reichsbürger. Jetzt erklärt er, welche psychischen Mechanismen oder psychopathologischen Züge einen Menschen zur Reichsbürgerideologie bringen.

 


Seit heute sind auch zwei Polizisten aus Franken vom Dienst suspendiert worden, die Kontakt mit dem Reichsbürger hatten, der in Georgensmünd das Feuer auf die Polizei eröffnete und einen Polizisten tötete. Den beiden suspendierten Beamten wird vorgeworfen möglicherweise Dienstgeheimnisse an den Todesschützen weitergegeben zu haben. Die Ermittlungen dazu laufen noch.

 

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