Literatur aus Argentinien: Alan Pauls

Der argentinische Schriftsteller Alan Pauls kam dieses Jahr zur Frankfurter Buchmesse. Doch schon vorher war Pauls, dessen Vater aus Berlin kommt, in Deutschland, im Rahmen eines Austauschprojektes für SchriftstellerInnen. Wie erlebte Pauls die Stadt, in der sein Vater seine Kindheit verbrachte? Und was bedeutet für ihn sein Aufwachsen in einer grenzüberschreitenden Familie?

Noch nie gab es so viele Bücher aus Argentinien auf deutsch zu lesen. Grund dafür war – klar – die Frankfurter Buchmesse. Dort waren auch unsere KollegInnen von der Redaktion „Sin Fronteras“ und sprachen mit einigen lateinamerikanischen AutorInnen. Von ihnen kommt heute Alan Pauls zu Wort. Im Rahmen des Projekts „Rayuela“ lebten fünf deutschsprachige Autoren für knapp vier Wochen in Argentinien, während fünf Argentinier nach Deutschland kamen. In den Tagebüchern der Schriftsteller steht teils Banales, wie erste Erfahrungen in Supermärkten, aber auch Gedanken zu Gesellschaft und Leidenschaften. Die wohl persönlichste Reise unternahm der Argentinier Alan Pauls. Er besuchte im September und Oktober Berlin – die Stadt, die sein Vater im Alter von sechs Jahren im Jahre 1939 Richtung Argentinien verließ. Während eines Spaziergangs über den St. Matthäus-Friedhof, ein bürgerlicher Friedhof des 19. Jahrhunderts, schreibt er in sein Tagebuch: „(…) es [ist] das erste Mal, dass es mich ernsthaft, körperlich reut, meinen Vater eingeäschert zu haben: nicht die Möglichkeit zu haben, ein eigenes Ritual zu erfinden, ein Zwiegespräch mit dem, was von ihm geblieben wäre.“ Im Interview mit Jürgen Ramspeck von der redaktion sin fronteras  spricht der 51-Jährige über diese Zeitreise in die eigene Vergangenheit.

 

Von Alan Pauls ist auf deutsch gerade der Roman  „Geschichte der Tränen“  erschienen, im Klett-Cotta Verlag, Kostenpunkt 17,95 Euro.
Und letztes Jahr kam sein Roman „Die Vergangenheit“ heraus, ebenfalls Klett-Cotta Verlag, 24,90 Euro.

 

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