Simone Weil und der Anarchismus
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- Category: Literatur
- radio show: Stoffwechsel
- Monday, 20 November 2006
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Mit wissenschaftlichen und zeitgenössisch-politischen Texten erinnert das Buch "Lebenserfahrung und Geistesarbeit" an die anarchistische Lebens- und Schaffensphase der Philosophin Simone Weils, die lange Zeit nur als Christin rezipiert und gewürdigt wurde.
Lebenserfahrung und Geistesarbeit
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Quelle:
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Simone Weil (1909-1943) wurde in Frankreich von dissidenten Vertretern der sozialistischen Bewegung mit Rosa Luxemburg verglichen. Im Gegensatz zur Mehrzahl der französischen Intellektuellen machte sie sich keine Illusionen über den Charakter der UdSSR, den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland oder die Parteien der französischen Volksfront. Simone Weil gehörte einer minoritären politischen Kultur an, die das stalinistische Verständnis des Sozialismus sowie die Identifikation der Arbeiterbewegung mit der »Arbeiterpartei« nicht teilte.
Nach 1934 gehörte sie zu den wenigen klarsichtigen AktivistInnen, die sich ohne falsche Hoffnungen mit den Niederlagen der weltweiten Arbeiterbewegung befassten und anfingen, deren Ursachen methodisch zu untersuchen. Die Erfahrung ihrer Teilnahme an Revolution und Bürgerkrieg in Spanien 1936 führte sie zu neuerlicher Kritik an revolutionärer Gewaltanwendung, die im französischen anarchistischen Milieu noch lange nach ihrem Tod und bis heute diskutiert wird.
Mit einer Mischung aus wissenschaftlichen und zeitgenössisch-politischen Texten erinnert dieses Buch an die anarchistische Lebens- und Schaffensphase Simone Weils, jener praxisnahen Philosophin, die lange Zeit nur als Christin rezipiert und gewürdigt wurde. Sie stellte sich den schlimmsten Tragödien des 20. Jahrhunderts (Faschismus, Nationalsozialismus, Stalinismus, Bürgerkrieg in Spanien) als gewaltkritische Anarchistin in einzigartiger Weise und entwickelte aus ihren Lebenserfahrungen einen heute noch aktuellen, utopischen Entwurf dessen, was Freiheit im politisch-gesellschaftlichen Bereich sowie in der Arbeitswelt bedeutet.
Mit Lou Marin, der neben Beate Seeger und Silke Makowski das Buch aus dem Französischen übersetzte sprach Heike Demmel:
Verlag: Graswurzelrevolution
380 Seiten
24,80 EUR
ISBN 3-939045-04-7
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