Revisionsverfahren vor Bundesgerichtshof zu Tod von Oury Jalloh

Kommt es doch noch zu einer Verurteilung? Vor dem Bundesgerichtshof findet der Revisionsprozess um den Tod des Flüchtlings Oury Jalloh in einer Polizeizelle statt. Vor einem Jahr hatte das Landgericht Dessau die verantwortlichen Polizeibeamten freigesprochen. Ein völliger Umschwung ist allerdings auch jetzt nicht zu erwarten. Mehr dazu in einem Interview mit dem Anwalt der Nebenklage.

Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh in einer Polizeizelle. Die Hintergründe des Todes des Flüchtlings wurden allerdings nie wirklich aufgeklärt. Vor einem Jahr endete der Prozess gegen zwei Polizeibeamte vor dem Landgericht in Dessau mit Freisprüchen. Es wurde davon ausgegangen, Oury Jalloh hätte sich in betrunkenem Zustand in der Polizeizelle selbst angezündet. Daraufhin ging zwar der Feuermelder an, dieser wurde jedoch von zwei verantwortlichen Polizisten einfach abgestellt, statt Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Allerdings wäre sowieso keine Rettung möglich gewesen, so die Argumentation. Angehörige, Freunde und Flüchtlingsorganisationen wie The voice werteten die Freisprüche als Skandal. The voice spricht von "rassistischen Aussagen von Polizeibeamten und offensichtlichen Lügen" vor Gericht. Jetzt fand am 17. Dezember vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe der erste Termin im Revisionsprozess statt. Dabei äußerte der Bundesgerichtshof Zweifel an einzelnen Argumentationslinien zum Hergang des Todes von Oury Jalloh. Wir sprachen mit dem Anwalt Martin Klingsgräf, der in der Nebenklage den Vater von Oury Jalloh vertritt. Martin Klinggräf beschreibt zunächst den Verlauf der Revisionsverhandlung vor dem Bundesgerichtshof:

 
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Das Urteil im Revisionsprozess soll am 7. Januar gesprochen werden. Dabei handelt es sich - ungewollt - um ein symbolisches Datum. Denn am 7. Januar kam Oury Jalloh durch den Brand in der Polizeizelle ums Leben. Die Initiative Break the silence ruft am 7. Januar zu einer Demonstration in Dessau auf. Das Motto lautet: "Oury Jalloh – das war Mord! Gedenkdemonstration zum 5. Jahrestag".

 

 

Das Urteil im Revisionsprozess soll am 7. Januar gesprochen werden. Dabei handelt es sich - ungewollt - um ein symbolisches Datum. Denn am 7. Januar kam Oury Jalloh durch den Brand in der Polizeizelle ums Leben. Die Initiative Break the silence ruft am 7. Januar zu einer Demonstration in Dessau auf. Das Motto lautet: "Oury Jalloh – das war Mord! Gedenkdemonstration zum 5. Jahrestag".

 

 

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