Die Karriere der NS-Militärrichter und späte Rehabilitierung ihrer Opfer
- Info zum Beitrag
- Kategorie: Politik
- Sendeplatz: Stoffwechsel
- Dienstag, 20. April 2010
Deserteure, Kriegsdienstverweigerer, sogenannte "Wehrkraftzersetzer" im NS: Sie verweigerten sich, verweigerten Befehle und wurden deshalb verurteilt und umgebracht. Gegen sie, die nicht bereit waren, den deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieg zu bejubeln und mitzutragen, verhängten die NS-Militärjustiz und die Sondergerichte weit über 30.000 Todesurteile. Mindestens 20.000 dieser Todesurteile wurden vollstreckt, darüber hinaus wurden zehntausende von Freiheitsstrafen ausgesprochen. Die Rehabilitierung dieser Menschen in der Bundesrepublik begann spät und dauerte lange. Die Richter dagegen machten Karriere.
Als "Terrorjustiz mit juristischem Mäntelchen" oder auch "Blutjustiz" gilt die NS-Militärjustiz heute. Doch das war lange Zeit anders. Viele NS-Richter machten auch nach 1945 Karriere und wurden nicht belangt. Ihre Opfer waren Deserteure, Kriegsdienstverweigerer oder Menschen, die wegen angeblicher Wehrkraftzersetzung oder Kriegsverrat verurteilt wurden. Zehntausende wurden hingerichtet. Doch weshalb konnten ihre Richter ungeschoren davon kommen? Und weshalb wurden deren Opfer so lange verachtet, verurteilt und blieben vorbestraft?
Antworten darauf gibt uns jetzt der Militärhistoriker Wolfram Wette aus Freiburg, der morgen in Erlangen einen Vortrag hält mit dem Titel: "Frühe Selbstentlastung der Richter – späte Rehabilitierung der Opfer." Zunächst von ihm eine Einschätzung von der Dimension der NS-Justizverbrechen:
Der Freiburger Militärhistoriker Prof. Wolfram Wette, den ihr gerade hörtet, war maßgeblich daran beteiligt, dass im September 2009 auch die letzten Opfer der NS-Militärjustiz , die sogenannten "Kriegsverräter" rehabilitiert wurden.
Wettes Vortrag "Frühe Selbstentlastung der Richter – späte Rehabilitierung der Opfer" findet morgen abend statt, in der Volkshochschule Erlangen, im Historischen Saal, Friedrichstr. 17, Erlangen. Der Eintritt ist frei.
Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe anlässlich 65. Jahre Befreiung vom Faschismus. Dazu hängt auch eine Ausstellung mit dem Titel "Sie verweigerten sich" – Kriegsdienstverweigerer, Deserteure, Wehrkraftzersetzer, "Kriegsverräter" in der Erlanger Stadtbücherei.
Mehr Infos:
www.mai45.de
In Erfurt ist übrigens gerade die Wanderausstellung »Was damals Recht war ... – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« zu sehen: in der Peterskirche. Auch dort wird Wolfram Wette einen Vortrag halten.
Programm
Wir informieren
Engagement für Community Media – Radio Z Mitglied werden
Liebe Z-Hörer*innen,
wie viele von Euch vermutlich bereits aus verschiedenen Quellen wissen, ist es aktuell nicht gut bestellt um eines der wenigen Freien Radios in Bayern.
Da es in Bayern keine festgeschriebene Finanzierung Freier Radiosender wie Z gibt, sind wir neben Spenden und Mitgliedsbeiträgen seit Jahren auf eine Bezuschussung durch die Bayrische Landeszentrale für neue Medien (BLM) angewiesen, um unseren Sendebetrieb aufrecht zu erhalten.
Diese für uns existentielle Bezuschussung droht nun zu versiegen - die BLM hat uns angedeutet eine Sparpolitik durchzuziehen und bei Community Media wie Radio Z einsparen zu wollen. Das Wegfallen dieser finanziellen Mittel würde klipp und klar ein Ende von Radio Z in der jetzigen Form bedeuten.
Leider verhält sich die BLM uns gegenüber sehr intransparent. Wir sind mit den Medienräten und Politiker*innen im Gespräch. Der BLM-Präsident und die BLM-Geschäftsführung stehen aber trotz mehrmaliger Anfrage noch immer nicht für Gespräche mit Radio Z zur Verfügung und kommen ihrer Informationspflicht bezüglich Sendekosten und UKW Frequenzverlängerung nicht nach.
Das schafft eine unsichere und existenzbedrohende Situation. Wir halten euch daher an, uns durch eine Mitgliedschaft im R.A.D.I.O. e.V. zu unterstützen. Viele Mitgliedschaften helfen Radio Z und stärken die Position von Community Media in Bayern und darüber hinaus. Außerdem könnt ihr selbst von der Mitgliedschaft profitieren: ihr habt ein Mitsprache-Recht beim Programm von Z, könnt Gästelistenplätze gewinnen, selbst senden und und und.
„Engagement für Community Media – Radio Z Mitglied werden“ und dadurch den Sender finanziell und strukturell stärken.
Helft mit, werdet Mitglied und verbreitet den Aufruf.
Mitgliedsantrag als download/PDF (externer link)
und mailen an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder zuschicken an _ abgeben bei: Radio Z. Kopernikusplatz 12, 90459 Nürnberg
Technische Störung
Leider funktionieren vorübergehend die Playlists und die Mediathek nicht.
Wir arbeiten an einer Lösung.
"Ich hab nix zum Anziehen!"
Doch, jetzt schon! Die neue Radio Z Kollektion ist eingetroffen. Schwarze "Do the Z" Shirts für 13 € tailliert und untailliert in allen Größen. Damit kommt ihr schön beschwingt und trittsicher durch den Sommer.
Bestellungen an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dein Kommentar