Die Empörung über die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, wächst nun immer weiter an. Steinbach hatte in einer Sitzung die Vertriebenen-Funktionäre Arnnold Tölg und Harmut Saenger, die bereits in der Vergangenheit wegen geschichts- revisionistischen Äußerungen aufgefallen waren, vor dem Kultusminister Bernd Naumann in Schutz genommen. Sie hatten des öfteren die Kriegsverbrechen Deutschlands während des zweiten Weltkriegs und die Verantwortung Deutschland relativiert. Saenger hatte im August 2009 in einem Beitrag für die „Pommersche Zeitung“ geschrieben: „Im März 1939 machte Polen sogar gegen Deutschland mobil und gab damit Hitler die Möglichkeit der Aufklärung des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts von 1934“. Tölg hatte vor zehn Jahren in einem Interview mit der rechten Zeitung „Junge Freiheit“ im Hinblick auf ZwangsarbeiterInnenentschädigung behauptet: „Während in Nürnberg von den Siegern die deutschen Kriegsverbrecher zu Recht verurteilt wurden, haben die gleichen Länder bezüglich Zwangsarbeitern ähnliche Verbrechen begangen wie Hitler-Deutschland“. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Schockenhoff kritisierte Steinbach und sagte: „Eine solche Meinung hat in der Fraktion und der Partei keinen Platz. Jeder wisse, dass dies Unsinn sei und Hitler einen Krieg vorbereitet habe.“