Das hochverschuldete Irland wird möglicherweise bald einen Antrag auf Finanzhilfe stellen. Wie die Zeitung "Irish Times" berichtet, sollen irische Beamte bereits an der Planung des genauen Vorgehens arbeiten, wenn Irland finanzielle Hilfen aus dem Programm zur Stabilisierung des Euros beantragt.

Der irische Premierminister Brian Cowen wies derweil Gerüchte um einen unmittelbar bevorstehenden Hilfsantrag Irlands klar zurück. Irland sei bis kommenden Juli finanziell gut abgesichert, sagte Cowen. Finanzinvestoren scheinen weniger zuversichtlich zu sein. Sie fürchten einen möglichen Bankrott des Landes. Die Zinsen für zehnjährige irische Staatsanleihen waren daher in der letzten Woche auf ein Rekordniveau gestiegen.

Irland wurde durch die Wirtschaftskrise besonders hart getroffen. Für milliardenschwere Rettungsmaßnahmen für sein Bankensystem stürzte sich das Land in eine Rekordverschuldung. Das Haushaltsdefizit liegt in diesem Jahr bei 32 Prozent. Wie in anderen europäischen Ländern hat auch die irische Regierung deshalb Einsparungen in Milliardenhöhe angekündigt.