Am vergangenen Sonntag räumte die israelische Armee eine für illegal erklärte Siedlung im Westjordanland. Die Räumung der Siedlung Migron verlief weitestgehend friedlich. Neuer Wohnort der etwa 50 jüdischen Familien soll die zwei Kilometer entfernte Siedlung Giwat Hajekew sein. Die Vereinten Nationen betrachten diese Siedlung jedoch ebenfalls als illegal, ebenso wie alle anderen israelischen Siedlungen im Westjordanland. Migron hatte in Israel großen Symbolcharakter besessen, da die israelische Regierung es bislang nicht gewagt hatte gegen die Ultranationalistischen Bewohner der Ortschaft vorzugehen. Israels Oberster Gerichtshof hatte die Siedlung, in der bis zuletzt rund 300 Menschen gelebt hatten, jedoch nun für illegal erklärt. Sie war 2001 auf privatem palästinensischem Grund errichtet worden. Der israelische Staat unterscheidet im Zuge seiner Siedlungspolitik zwischen Ortschaften die mit Genehmigung der Regierung gebaut wurden, und illegalen Siedlungen. Für die Palästinenser ist diese Praxis inakzeptabel, im Kontext der Friedensverhandlungen lehnen sie es ab, mit Israel zu verhandeln, solange es seine Siedlungspolitik weiter voran treibt.