Mam Sonando, der Besitzer eines unabhängigen Radiosenders in der Region Kratie in Kambodscha, wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ihm wird vorgeworfen eine Separatistenbewegung ins Leben gerufen zu haben. In der Region Kratie hatte sich über Monate hinweg die dort ansässige Bevölkerung gegen die illegale, aber staatlich subventionierte Landnahme durch den Konzern Casotim gewehrt. Im Mai hatten Regierungstruppen das Dorf Broma gestürmt. Offiziell um die Separatistenbewegung niederzuschlagen. Bei dem Überfall wurde ein 14-jähriges, unbewaffnetes Mädchen erschossen. In den bisherigen Gerichtsverhandlungen konnte nicht bewiesen werden, dass die DorfbewohnerInnen Waffen in ihrem Besitz hatten.


Die Inhaftierung des Radiobesitzers Mam Sonandos erfolgte 24 Stunden, nachdem er einen Bericht über den Internationalen Gerichtshof in Den Haag gesendet hatte. Der Bericht handelte von einer Klage des „Khmer People Power Movement“ gegen die kambodschanische Regierung. Der kambodschanischen Regierung wird vorgeworfen, in den Konflikten um Landbesitz Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt zu haben. Naly Pilorge von der Menschenrechtsorganisation LICADHO sagte zu dem Urteil:"Sonando stellt eine Gefahr für die Regierung dar, aber nicht weil er für eine Abspaltung ist, sondern, weil er eine der letzten unabhängigen Radiostationen in Kambodscha besitzt und er Oppositionsparteien und Menschen außerhalb der Führungsriege Sendezeit zur Verfügung stellt."